SEPA – Der Euro-Zahlungsraum

Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, seit heute gilt der SEPA (Single Euro Payment Area), ein gemeinsamer europäischer Zahlungsraum der 30 EU-/EWR-Staaten und der Schweiz.

Was heißt das? Überweisungsverfahren, Verfahren zum Kartenzahlen und (zukünftig) Lastschriftverfahren sollen in der SEPA vereinheitlicht werden. Dadurch soll vor allem höhere Akzeptanz und ein schnellerer Zahlungsverkehr in der SEPA erreicht werden.

Nähere Informationen sind hier zu finden.

Nun, wer von uns Otto-Normalverbraucher hat schon Erfahrungen im europäischen Zahlungsverkehr? Ich. Ich habe einst mit meiner Karte dank Maestro-Verfahren sowohl in Spanien (2x) und in Frankreich (1x) bezahlt. Jedes mal mit Unterschrift. Ging tadellos. Und ich musste auch nix bezahlen dafür, da es in Euro war. Aber wenn die Sparkasse sagt, die Akzeptanz der Karten soll von 85% nun auf 100% steigen, dann nehm ich mal an, dass ich damals Glück hatte, kein Geschäft der restlichen 15% gehabt zu haben.

Im europäischen Überweisungsverkehr hab nun auch ich keine Erfahrung. Aber wenn ich mir vorstelle, einen 22-Stelligen Code auzuschreiben oder einzutippen, dann ist ein Zahlenverdreher schon vorprogrammiert.

Jetzt das einzige Problem, was ich an SEPA sehe: Die Überweisungen sind jetzt einheilich, ob Inlands- oder Europa-Überweisung. Das heißt, ab sofort muss dieser ellenlange Code bei jeder Überweisung angegeben werden. Wer kann sich dann seine eigene Bankverbindung noch merken? Zahlendreher bei solch einen Code werden bei der Übertragung der Bankverbindung und dann beim Überweisen sicher häufiger vorkommen. Für Unternehmen, bei denen alles automatisch ablaufen mag, ist das vielleicht nicht so schlimm. Die freuen sich über den schnelleren Zahlungsverkehr. Aber ein Otto-Normalverbraucher hat meist eh nur Inlandsüberweisungen. Und dem stört ein so langer Code.

Doch wolln wir mal nicht den sprichwörtlichen Teufel an die Wand malen: Für Inlandsüberweisungen soll vorerst das alte Verfahren mit Kontonummer und BLZ parallel verwendbar sein.

Solange für Inlandsüberweisungen das alte Verfahren der Einachheit halber für den kleinen Bürger noch gültig ist, ist SEPA mE ein weiterer Meilenstein für ein gemeinsames freies Europa. Schön auch, dass die Schweiz hier auch mitmacht. Für den kleinen Bürger ist SEPA auf den ersten Blick weniger gewinnbringend. Aber einen Vorteil hat es schon für jedermann, der mal kurz in Europa Shoppen will: Beim Kartenzahlen sollen die Standards auch vereinheitlicht werden. Somit werden hoffentlich auch die Sicherheitsstandards deutscher Karten in ganz Europa eingeführt.

Bleibt nur die Befürchtung, dass irgendwann jeder Bürger für jede kleine Überweisung einen riesengroßen Code aufs Papier bringen muss.

Ihr, Euer
M a i k

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